Historische Attraktionen
Axum
Aksum (auch Axum geschrieben) steht im Zentrum der äthiopischen Geschichte. In der Antike war es das wirtschaftliche Zentrum des Aksumitischen Reiches, das vom zweiten bis zum zehnten Jahrhundert etwa neunhundert Jahre lang bestand, und die Hauptstadt einer Herrscherdynastie, die der Legende nach von König Salomon und der Königin von Saba abstammt. Sie ist auch die Wiege und geistige Heimat der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche, die hier während der Herrschaft von König Ezana im vierten Jahrhundert gegründet wurde. Die Behauptung der Äthiopier, dass die biblische Bundeslade in Maryam Tsion, der ehrwürdigsten Kirche Aksums, aufbewahrt wird, ist wohl eher zweifelhaft. Aksum ist mit einigen außergewöhnlichen Altertümern gespickt, darunter die höchsten Stelen (Obelisken), die je errichtet wurden, und eingravierte dreisprachige Tafeln, die auf die Zeit Christi zurückgehen – all das kann sehr lohnend sein, wenn man mit realistischen Erwartungen an die Reise geht.
Gonder
Gondar war zwischen 1632 und 1855 die Hauptstadt Äthiopiens und ist nach wie vor eine der reichsten Gegenden des Landes, was Geschichte, Kultur und Naturschönheiten angeht. Gondar ist ein Land voller mittelalterlicher Geheimnisse und das Zentrum eines bedeutenden Handelsimperiums. Die Stadt beherbergt die Überreste mehrerer gut erhaltener königlicher Burgen, darunter auch die von Fasil Ghebbi, weswegen Gondar auch das „Camelot Afrikas“ genannt wird. Diese von der UNESCO eingetragene Stätte ist ein ideales touristisches Ziel, das fast alle historischen Routen in Äthiopien miteinander verbindet. Die Bäder von Fasilades aus der gleichen Zeit sind ebenfalls einen Besuch wert, und die Kirche von Debre Birham Selassie enthält einige der schönsten religiösen Kunstwerke in Äthiopien mit unglaublich lebendigen und eindrucksvollen Bildern, die die Geschichten von Heiligen und Märtyrern darstellen. Gondar ist auch das Tor zum Simien Mountains Nationalpark und einer der besten Orte für das Timkat Festival, das jedes Jahr im Januar stattfindet.
Harar
Harar wurde im Jahr 1520 von Sultan Abu Beker Mohammed gegründet. Harar, die Heilige Stadt der muslimischen Gemeinde Äthiopiens, gilt als die viert heiligste Stadt der Muslime nach Mekka, Medina und Jerusalem. Die alte Stadtmauer von Harar ist die Hauptattraktion und das Symbol der islamischen Architektur. Harar hat etwa 90 Moscheen, die die größte Moscheekonzentration der Welt bilden. Früher war es Nicht-Muslimen verboten, die Altstadt zu betreten, doch heute sind alle Besucher herzlich willkommen durch die Gassen mit ihren einzigartigen Häusern, bunten Märkten und zahlreichen Moscheen zu schlendern. Jeden Abend versammeln sich ausserhalb der alten Stadtmauern Hyänen, um von einem mutigen Harari gefüttert zu werden. Während die Touristen das Schauspiel genießen oder sogar daran teilnehmen, geht die Tradition auf den alten Glauben zurück, dass die Versorgung der Hyänen der Stadt Frieden und Wohlstand bringen würde.
Lalibela
Lalibela, ein wirklich erstaunlicher Ort im Norden Äthiopiens, hat etwas Wunderbares und Spirituelles an sich. Dieses kleine Dorf gehört zum Weltkulturerbe und ist bekannt für seine in Felsen gehauenen Kirchen, die atemberaubende Landschaft und das gläubige Christentum. Wenn der Glaube ein Geheimnis ist, dann gibt es nur wenige Orte in der christlichen Welt, an denen das Geheimnis tiefer ist als in Lalibela. Es wird angenommen, dass König Lalibela Ende des 11. und Anfang des 12. Jahrhunderts den Bau von 11 außergewöhnlichen Kirchen angeordnet hat. Die elf Kirchen wurden jeweils aus einem einzigen, gigantischen Steinblock gehauen. Keine Ziegel, kein Mörtel, kein Beton, kein Holz, nur Felsen, die zur Architektur geformt wurden. Es ist nicht viel darüber bekannt, wer sie gebaut hat oder warum. Aber die Gläubigen der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche sagen, dass es eigentlich kein Geheimnis gibt. Die Kirchen von Lalibela wurden von Engeln gebaut!